Die Anfangsjahre (1935-1965)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.09.2016. Alle Angaben ohne Gewähr! Verfasser: Thomas Kneidinger
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Rohrbacher Jugend-Fußballmannschaft 1935 (aus den Hinterlassungen von Hans Eichbauer; hier am Foto der 1. von links kniend)
- Rohrbacher Jugend-Fußballmannschaft ca. 1935 -
 
Logo der Sektion FußballMitte der 1920/30er-Jahre haben in Rohrbach bzw. im oberen Mühlviertel (Ottensheim, Lembach) Sepp Suko und sein Bruder Robert den Fußballsport eingeführt. Aufzeichnungen zufolge wurde der Fußball bereits 1931 bei uns betrieben. Es dauerte ziemlich lange, bis junge Spieler zu einer Mannschaft zusammengebracht wurden. Zudem gab es keinen Platz, sondern nur Wiesen – und da hatten die Besitzer keine Freude, wenn das Gras (Futter für Vieh) zertreten wurde.

Und doch gelang es nach zweijährigen Bemühungen der Brüder Suko, die sportfreudige Jugend zu einer geschlossenen Mannschaft zu formen. Am Platz vor der sogenannten „Schwefeldarre“ konnte am Sonntag, 31. Oktober 1937 das erste Fußballspiel: Rohrbach gegen eine kombinierte Mannschaft von Lembach-Ottensheim durchgeführt werden. Die Gäste gewannen dieses Spiel mit 5:4 (2:2). Als Schiedsrichter hatte Sepp Suko das Spiel in einwandfreier Weise über die Bühne gebracht.

Mühlviertler Post, 27.09.1945Mühlviertler Post, 25.10.1945Mühlviertler Post, 08.11.1945
      Quelle:
Mühlviertler Post vom 27.09.45 / 25.10.45 / 08.11.45


Der zweite Weltkrieg zwischen 1938-1945 brachte den Sport völlig zum Stillstand. Zuerst baute die russische Besatzungsmacht einen Sportplatz nächst dem Dorfe Lanzerstorf. – Am Ostersonntag, 5. Mai 1946, spielte eine russische Fußballauswahlelf gegen die im Aufbau befindliche Mannschaft von Rohrbach. In überlegener Manier siegten die Gäste nach Belieben mit 12:1 Toren. Schiedsrichter: Georg Lechner, Rohrbach.

Nach dem Zusammenbruch des dritten Reiches gab es zerstörte Häuser, zerstampfte Wiesen und Felder, Wohnungsnot in erschreckendstem Ausmaße, Mangel an vielen der notwendigsten Lebensmittel und Gebrauchsgütern, keine Bahnverbindung nach Linz, fast unfahrbare Straßen, einige tausend Umsiedler und Flüchtlinge und schließlich noch die russische Besatzung (welche lt. Sepp Suko ab 1. August 1945 stationierte; davor ab 1. Mai 1945 von amerikanischer Seite besetzt), die besonders den Gemeindevätern große Sorgen bereiteten. Dazu die vereinzelten Nachrichten von schwerer Verwundung, von Gefangenschaft, von ungewissen Schicksal und vom Tod vieler unserer Soldaten. In vielen Menschen steckte ein Misstrauen gegen die neue Führung und abgrundtiefer Hass und unsinnige Vergeltungssucht gegen die Abgetretenen. In dieser schier trostlosen Zeit gingen einige Männer, die an die Zukunft des Vaterlandes glaubten, daran, der Jugend für die Freizeit eine sinnvolle Beschäftigung zu geben und ein hohes Ziel zu setzen. Mit Freude wurde der Gedanke aufgegriffen und nach reiflicher Überlegung wurde die Turn- und Sportunion gegründet.

Protokoll der GründungsversammlungZur Entstehung der Gründung unseres Vereines hat sich in dieser Zeit folgendes zugetragen: Sepp Suko war einige Wochen nach der russischen Gefangenschaft zuhause, als der seinerzeitige, ehemalige gute Fußballer Fritz Walter zu ihm in die Wohnung kam und sagte: „Herr Suko, wir wollen wieder Fußballspielen.“ Er antwortete ihm, dass dies vorläufig nicht möglich wäre: „Ja, lieber Fritz, wie stellst Du Dir das vor? Wir haben ja überhaupt nichts – noch dazu ist die russische Besatzungsmacht da.“ Suko versprach Walter jedoch, dass er mit Herrn Hauptschuldirektor Hermann Mathie darüber sprechen werde. Dieser hatte gute Verbindungen zu Hofrat Dr. Adolf Neumüller in Linz; und in Linz bestand bereits die Union. Im darauffolgenden Gespräch mit Mathie wurde über die sportbegeisterte Jugend und über das Kapitel „Sport“ gesprochen. Mathie meinte anschließend zu Suko, wenn er sich einsetze, spricht er mit Dr. Neumüller. Nicht zu vergessen sind Fritz Walter und Hans Eichbauer – zwei Männer, die durch ihr Drängen viel zur Gründung beigetragen haben, müssen hier unbedingt genannt werden. Schließlich wurden Verhandlungen geführt, mehrere Wochen verstrichen, ein Termin wurde festgesetzt, Dr. Neumüller kam nach Rohrbach, und am Donnerstag, 23. Mai 1946 fand im Gasthaus Harmach die Gründungsversammlung der österreichischen Turn- und Sportunion Rohrbach statt. Obmann wurde Hermann Mathie. Erste Sektion war Fußball mit Sektionsleiter Fritz Walter. Nach und nach kamen dann neue Sektionen wie Tischtennis (Fritz Pröll) oder Turnen (Rudolf Zeller) dazu.

Eine trostlose Zeit... Der Verein war damals ein schwaches Pflänzchen mit nur einer Sektion, dem Fußball, und dieser hatte mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen: Kein Sportplatz, keine Ausrüstung, kein Geld für die Fußballer und bei der Bevölkerung vielfach kein Verständnis. Dennoch traten voll Begeisterung Jugendliche in die Reihen des Vereines und schufen so die Grundlagen für die Turn- und Sportunion in Rohrbach.

„Es war eine Freude zu sehen, mit welcher Treue die Jugend an ihrem Verein hing, mit welcher Hingabe sie trainierte und spielte und mit welchem Pflichtbewusstsein sie, mit geringen Ausnahmen, den Vorschriften des Vereines folgte. Und wenn heute irgendwer über unsere Sportler ein abfälliges Urteil abgibt, so beweist er, dass er die Jugend und die Zeit nicht kennt. Bedenken wir nur, was es heißt, sich freiwillig einem strengen Sektionsleiter, wie dies jetzt Herr Hanusch ist, zu unterwerfen, wöchentlich pünktlich zum Trainingsabend zu kommen und persönlich große Opfer zu bringen, um ein Spiel zu ermöglichen. Fragen wir uns, wieviel ältere Männer bereit wären, diese Opfer zu bringen. Und wenn einmal einer aus einer Reihe tanzt, ist deswegen nicht die ganze Sektion zu verurteilen.“  (Hermann Mathie, aus der 20-Jahre-Festschrift)

Auszug aus der 50-Jahre-Festschrift (von 1996)... aus der Chronik von Sepp SukoDie Sportplatzfrage – ein Kapitel für sich – machte große Sorgen. Schon allein die Aufstellung über die wichtigsten Verhandlungen zur Erlangung eines Sportplatzes gibt ein deutliches Bild von der zähen Arbeit des Ausschusses.
Erste Sitzung 29.5.1946 – Platz vor der Schwefeldarre. Dann kamen die Verhandlungen um folgende Plätze: Acker beim Pöschlteich, Platz bei der Schwefeldarre, Platz beim Friedhof, Eggingeracker an der Hanriederstraße, Besichtigung mehrerer Grundstücke, Platz bei der Siedlung.

Der Spielvertrag der inoffiziellen Meisterschaft im OriginalDie fußballbegeisterte Jugend von Rohrbach, Lembach, Aigen und Haslach hat im Herbst 1946 aus eigener Initiative Fußballmannschaften aufgestellt und untereinander die ersten Spiele ausgetragen, sozusagen eine „inoffizielle Fußballmeisterschaft“. Rohrbachs Fußballer siegten über Lembach 2:0, Aigen 3:1, Haslach 5:2. Torverhältnis war 19:6. Der Sportplatz bei der sogenannten alten Siedlung sah einige Spiele bei dieser inoffiziellen Mühlviertler Meisterschaft.

Zwei weitere Freundschaftsspiele wurden noch im Herbst 1946 ausgetragen. In Hellmonsödt siegte Rohrbach mit 3:2 Toren. – Beim Rückspiel in Rohrbach gewann Rohrbach ebenfalls mit 2:1 Toren. (Die Namen der Spieler: Sponner Wilhelm, Barth Gerhard, Hans Eichbauer, Franz Küblböck, Sepp Suko, Fredl Köttsdorfer, Emil Hilgartner, Walter Fritz, Chmelanska Rudolf, Strasser Hans, Karl Steinleitner.)

Der Mühlviertler, 19.12.1946In Folge wurde ein Ansuchen auf Aufnahme genehmigt:
Am 19. November 1946 wurde die Fußballmannschaft der Turn- und Sportunion Rohrbach in den OÖ. Fußballverband aufgenommen (Schutzverein).
War es in früheren Jahren nach den Bestimmungen des OÖFV in den unteren Klassen für einen Verein Pflicht, mit zwei Mannschaften – Kampfmannschaft und Reservemannschaft – an der Meisterschaft teilzunehmen, so hat jetzt jeder Verein drei Mannschaften zu stellen – Kampfmannschaft, Reservemannschaft und eine Jugendmannschaft. (Dies war natürlich eine finanzielle Mehrbelastung für einen Verein.)
 

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                                                        S p i e l ü b e r s i c h t

Es würde zu viel Platz einnehmen, wollte man über alle Wettspiele, Pokalturniere im In- und Ausland, Erfolge und Niederlagen der Fußballer berichten. Es sollen hier nur durch einen Ausschnitt, die wichtigsten und markantesten Ereignisse der ersten 20 Jahre festgehalten werden. Nebenbei sei erwähnt, dass Rohrbachs Fußballer schon einige Male den Fairness-Preis des OÖFV erhielten; das erste Mal am 26. März 1960.

Statistik über die durchgeführten Fußballspiele im Vereinsjahr 1946/1947
Die Fußballsektion trug seit der Gründung des Vereines nachstehend angeführte Spiele aus.

(keine Gewähr auf Vollständigkeit!)
Ostersonntag, 21. April 1946: gegen den Mühlviertler Meister SV Ottensheim in Rohrbach
Ergebnis: 6:2 für Ottensheim
Sonntag, 28. April 1946: gegen Haslach
Ergebnis: 3:2 für Haslach
Sonntag, 5. Mai 1946: gegen Russen-Auswahl
Ergebnis: 12:1 für Russen
Sonntag, 19. Mai 1946: gegen Aigen
Ergebnis: 3:2 für Aigen
Pfingstsonntag, 9. Juni 1946:
(?)
Der Mühlviertler, 27.06.1946gegen Haslach in Haslach
Ergebnis: 5:3 für Rohrbach
Sonntag, 14. Juli 1946: gegen Aigen in Rohrbach
Ergebnis: 2:2 unentschieden
Sonntag, 1. September 1946:
Der Mühlviertler, 11.07.1946 (Spiel bisher nicht erfasst?)
Pokalturnier in Ottensheim
gegen Ottensheim, Gramastetten, Hellmonsödt, Wilhering
Aufgrund der ausgezeichneten sportlichen Haltung erhielt
Rohrbach einen Ehrenwimpel.
Sonntag, 29. September 1946: gegen Haslach (Meisterschaft)
Ergebnis: 5:2 für Rohrbach
Sonntag, 6. Oktober 1946: gegen Lembach (Meisterschaft)
Ergebnis: 2:0 für Rohrbach
Sonntag, 13. Oktober 1946: gegen Aigen (Meisterschaft)
Ergebnis: 3:1 für Rohrbach
Sonntag, 27. Oktober 1946: gegen Hellmonsödt
Ergebnis: 3:2 für Rohrbach
Sonntag, 3. November 1946: gegen Hellmonsödt (Rückspiel)
Ergebnis: 2:1 für Rohrbach
Torschützen waren Chmielarsky, Walter Fritz, Eybl Sepp, Köttsdorfer und Hilgartner.
Von 11 ausgetragenen Fußballspielen gingen 4 verloren, 6 wurden gewonnen und 1 endete unentschieden.
Die Reservemannschaft trug insgesamt 4 Spiele aus, von denen 2 gewonnen und 2 verloren wurden.
Die Jugendmannschaft trug 5 Spiele aus und hat davon 3 gewonnen, 1 unentschieden und 1 verloren.
Sonntag, 27. April 1947: Hellmonsödt gegen Rohrbach in Rohrbach
I. Mannschaft: 1:1 unentschieden.
Torschütze: Sigi Mehringer als Gast
Sonntag, 4. Mai 1947: Lembach gegen Rohrbach in Rohrbach
I. Mannschaft und Jugendmannschaft
     6:1 (1:1)              3:0 (1:0) für Rohrbach
Torschützen: Schwab 2, Patek 2, Eybl Sepp 1, Walter Fritz 1
Jugend: Pilsl 1, Schacherreiter 1, Mairinger Walter 1
Donnerstag, 15. Mai 1947:
(Feiertag)
Der Mühlviertler, 15.05.1947Aigen gegen Rohrbach in Rohrbach
I. Mannschaft und Jugendmannschaft
     3:1 (0:0)              2:1 (1:1) für Rohrbach
Torschützen: Eybl Sepp 2, Walter Fritz 1
Jugend: Mairinger Walter
Pfingstsonntag, 25. Mai 1947: Der Mühlviertler, 29.05.1947Pokalturnier in Freistadt.
Rohrbach an 4. Stelle aus 6 Spielen.
Ehrenpreis: 1 Bild (Freistadt), 1 Wimpel
Fronleichnamstag, 5. Juni 1947: Rohrbach gegen Gramastetten in Gramastetten.
I. Mannschaft und Reserve.
Der Mühlviertler, 12.06.1947     6:3 (3:3)              4:1 (1:1)
Torschützen: Eybl 3, Dobusch 2, Strasser 1
Reserve: Stöbich Alfred.
Sonntag, 29. Juni 1947: Der Mühlviertler, 03.07.1947Gallneukirchen gegen Rohrbach I. in Rohrbach
   1:1 (0:0)
Torschütze: Köttsdorfer Fredl
Sonntag, 6. Juli 1947: Gramastetten gegen Rohrbach in Rohrbach.
   5:4 (3:2) für Gramastetten.
Sehr gutes Spiel unserer Mannschaft.
Der Tormann Wagner Gustl verschuldete die Niederlage.
Sonntag, 13. Juli 1947: Rohrbach gegen Aigen in Aigen.
 Der Mühlviertler, 17.07.1947  3:2 für Rohrbach I.
   2:0 für Rohrbach II.
   5:0 für Rohrbach Schüler.
gutes Spiel aller 3 Mannschaften der Rohrbacher.
Sonntag, 27. Juli 1947: Der Mühlviertler, 21.08.1947Rohrbach gegen Lembach in Lembach.
   7:0 (3:0) für Lembach.
Reserve: 2:0 für Rohrbach.
4 Ersatzleute und Tormann sehr schlecht.
Sonntag, 3. August 1947: Freistadt gegen Rohrbach in Rohrbach.
   8:1 für Freistadt.
Debakel unserer Mannschaft.

Aus den Anfängen des Fußball-Vereinssport in Rohrbach nach dem Krieg. Aufnahme vermutlich aus 1947. Die Rohrbacher Mannschaft in den dunklen Dressen rechts, Kapitän Hans Eichbauer, letzter in der Reihe ganz hinten (noch ohne Beinbruch). Gespielt wird auf einem Sandplatz.Die offizielle Fußballmeisterschaft 1947/48, 2. Klasse, Gruppe A, Oberes Mühlviertel, begann am Sonntag, 24. August 1947, mit dem Spiel Union Rohrbach – SV Gramastetten am Platz bei der alten Siedlung. Rohrbach verlor unglücklich mit 2:1 (1:0). – Bei diesem Spiel wurde in der 18. (oder 28. ?) Minute der ersten Halbzeit der Mannschaftsführer Hans Eichbauer verletzt und musste ausscheiden (Beinbruch). Torschütze war für Rohrbach Sepp Eybl. Rohrbach erreichte nach Abschluss der Saison den 7. Platz. Spielmannschaften: SV Gallneukirchen, ATSV Steg, SV Ottensheim, SV Gramastetten, Union Lembach, Union Aigen, SV Wilhering und Union Rohrbach.

Die Kampfmannschaft der ersten Stunde stellte sich aus den Spielern: Spanner Wilhelm, Barth Gerhard, Suko Sepp, Eichbauer Hans (Kapitän), Köttsdorfer Alfred, Hilgartner Emil, Oberngruber Rudolf, Walter Fritz, Chmelansky Rudolf, Strasser Hans, Eybl Sepp zusammen; abwechselnd kamen auch Spieler wie Emerstorfer Peter, Steinleitner Karl, Küblböck Franz, Meiringer Ferdinand, in der Kampfmannschaft zum Einsatz.

Sepp Suko (* 24.09.1902; † 10.10.1992) – Legende des Rohrbacher Fußballsports: Herr Suko war der Begründer des Fußballsports in Rohrbach und im oberen Mühlviertel. Rohrbach hat es ihm zu verdanken, dass seit 1946 meisterschaftsmäßig Fußball gespielt wird. Hier am Foto ist er auf der Sportanlage Rohrbach bei der Meisterfeier 1991 zu Gast.Neben der Kampfmannschaft besteht seit 8. Juni 1947 auch eine Schüler-Fußballmannschaft (Sektionsleiter zu Beginn: Sepp Suko). Spieler: Franz Schauer, Walter Habringer, Franz Barth, Herbert Suko, Josef Suko, Viktor Egger, Rudolf Wiesinger, Adolf Feichtner, Rudolf Reisinger, Karl Stadler, Hermann Gierlinger, Friedrich Fuchs, Josef Gierlinger, Fritz Schacherreiter, Hans Wiesinger, Josef Küblböck, Fritz Fuchs – 1. Spiel in Rohrbach am 13. Juli 1947: Rohrbach-Aigen 5:0 (3:0) – Blitzturnier in Aigen am 26. Oktober 1947 mit den Mannschaften Aigen, Lembach, Rohrbach. Ergebnisse: Aigen-Rohrbach 1:0, Lembach-Rohrbach 1:4, Rohrbach-Aigen 0:1. Sieger wurde in diesem Turnier Rohrbach. In 28 Spielen in den drei Jahren gab es 16 Siege, 5 Unentschieden, 7 Niederlagen. Torverhältnis: 67:38. Aus dieser Mannschaft ist die erste Kampfmannschaft hervorgegangen.

Im September 1948 (oder 1. Juni 1948 ?) wurde erstmals eine Senioren-Fußballmannschaft aufgestellt (Sektionsleiter zu Beginn Sepp Suko). Spieler: Hubert Bogensperger, Bernhard Lodde, Robert Kunz, Adolf Kitzmüller, Hans Plohberger, Kurt Prieschl, Walter Prieschl, Robert Suko, Matthias Kirsch, Josef Kornhäuser, Bruno Barwig, Franz Reisinger, Josef Wild, Georg Lehner, Rudolf Öller, Edgar Pfeffer, Anton Rafetseder, Hans Eichbauer, Sepp Suko. 1. Spiel in Haslach am 10. Oktober 1948: Haslach-Rohrbach 3:3 (Tore: Hubert Bogensperger, Sepp Suko, Kurt Prieschl) Rückspiel ebenfalls in Haslach am 24. Oktober 1948: Haslach-Rohrbach 2:4 (Tore: Hubert Bogensperger 3, Kurt Prieschl 1 (Bogensperger: Hattrick.)) Aus 7 Spielen waren 3 Siege und 4 Unentschieden und keine Niederlage zu verzeichnen; Torverhältnis: 12:7. Das Seniorenteam spielte u.a. auch am 8. Juni 1950 in Rohrbach zugunsten des Roten Kreuzes; Ergebnisse: Rohrbach-Aigen 1:0, Rohrbach-Haslach 2:0, Aigen-Haslach 3:0.

1948/49 landete die Kampfmannschaft auf Platz 3. In der Herbstmeisterschaft 1948, 2. Klasse, Gruppe B, hat Union Rohrbach einen großen Erfolg aufzuweisen. Die Gesetzeshüter von Urfahr werden in Urfahr (Am Damm) mit 4:3 geschlagen. (Mannschaften: Polizei Urfahr, Ottensheim, Union Babenberg, Union Lembach, Wilhering, Haslach, Union Rohrbach)

Im Frühjahr 1950 sicherte sich Rohrbach den 6. Platz. Das Meisterschaftsspiel Wilhering-Rohrbach in Schönering bestritt Rohrbach nur mit 10 Mann – einige Spieler kamen nicht und die Mannschaft verlor mit 9:1 (3:0). Im Zeitungsbericht der Mühlviertler Nachrichten hieß es u.a.: »Ersatzmann „Papa Suko“ spielte trotz seiner 48 Lenze wie einst im Mai.« Den Ehrentreffer schoss Ludwig Schacherreiter.

Eine denkwürdige Sitzung (vom November 1950) ...Im Herbst 1950 wurde eine Neugruppierung durchgeführt und Union Rohrbach spielte in der 3. Klasse, Gruppe A, mit Haslach, Schwertberg, Pregarten, Lembach und kam bei Spielende 1951 auf Platz 4.

„Die russische Besatzungsmacht war noch hier, der Fußball hatte wieder einen Stellenwert und rund um die Barth-Brüder, Küblböck-Brüder, Schacherreiter-Brüder bildete sich in den kommenden Jahren eine Mannschaft mit älteren und jungen Spielern der Jahrgänge 1940-45. Trainiert wurden diese jungen Spieler u.a. von Gerhard Barth am Turnplatz in Berg und in der Hauptschule Rohrbach unter Fachlehrer Brandstetter und unter Fachlehrer Weigl wurde auch ab der Turnstunde am Fußballplatz Fußball gespielt. Die Mannschaften waren Großteils aus dem Bezirk, ausgenommen 2-3 Mannschaften aus Linz (Rapid Linz, Wegscheid, Spannton Eferding). Rohrbach war es gewohnt zu verlieren und hatte anfangs der 50er Jahre meistens die rote Laterne – also letzter in der Tabelle. Der Verein hatte keine Einnahmen, außer 20-30 Zuschauer. Oft wurde nicht einmal kassiert, die größte finanzielle Belastung war der Schiedsrichter. Zu den Meisterschaftsspielen wurde z.B. nach Aigen auch mit den Fahrrädern oder Mopeds gefahren, sonst mit den wenigen PKWs von Spielern oder Gönnern kostenlos gefahren; mit zwei Autos ging das schon…“  (Auszug aus den Aufzeichnungen von Günther Steidl)

PachtvertragIm Herbst 1951 spielten Union Rohrbach, Pregarten, Alkoven, Lembach, Haslach, Aschach, Aigen, Wartberg. Im Endstand 1952 fand sich Union Rohrbach auf dem 2. Platz.

1952/53 mit den Vereinen: Gallneukirchen, Haslach, Pregarten, Aigen, Lembach, Aschach, Wartberg war Rohrbach auf Platz 5.

NiederschriftSportplatzkommissionierungIn den Jahren 1953/54/55 wurde trotz russischer Besatzung der Sportplatzbau in der Hanriederstraße in Angriff genommen (im Jahre 1955 fertiggestellt, kommissioniert und der Benützung übergeben). – 1953/54 mit den Vereinen: Gallneukirchen, Aschach, Pregarten, Waizenkirchen, Aigen, Lembach, St. Martin/Tr., Peuerbach, Wartberg, trug im Herbst Union Rohrbach die rote Laterne. Zu dieser Zeit gab es Spielerabwanderungen; durch die leidige Sportplatzfrage mussten alle Heimspiele der Rohrbacher infolge des Platzbaues auf auswärtigen Sportplätzen ausgetragen werden.

Von größter Bedeutung war das Meisterschaftsspiel Rohrbach-Aigen am Sonntag, 27. September 1953 in Aigen: Rohrbachs Fußballer wollten abermals nicht antreten. Da sie jedoch schon zweimal gegen auswärtige Gegner nicht angetreten sind, wäre wegen dreimaligem Nichtantretens, die Fußballmannschaft der Union Rohrbach aus dem OÖ. Fußballverband (laut Statuten) ausgeschlossen worden. – Mit 7 Spielern, die erschienen waren, einem Leihspieler der Union Aigen und im Tor der 50jährige Sepp Suko, wurde dieses Meisterschaftsspiel ausgetragen. Es ging ja schließlich um den Weiterverbleib beim OÖFV! Union Aigen siegte 20:1 (8:0).

1954/55 mit den Vereinen: Tabakfabrik, Edelweiß, St. Martin/Tr., Aigen, Rapid, Wartberg, Waizenkirchen, Pregarten, Schwertberg, Aschach und Lembach erreichte Rohrbach den 5. Platz – eine Sensation!

Am Sonntag, 30. August 1955, spielte Union Rohrbach als erste Mühlviertler Mannschaft im Linzer Stadion gegen SV Tabakfabrik 10:2 (6:1). Torschützen: Hans Wiesinger (Elfer), Fritz Schacherreiter. 4500 Zuschauer lobten die faire Mannschaft aus dem oberen Mühlviertel. Es war dieses Spiel, das Vorspiel zum Ligaspiel LASK – Simmering.

1955/56 – es konnte ab dieser Saison bereits auf dem Platz in der Hanriederstraße gespielt werden (somit war für einige Jahrzehnte das Platzproblem gelöst) – 1956/57 und Frühjahr 1958 bildete Rohrbachs Mannschaft das Schlusslicht. Unter schwierigsten Umständen wurde in Rohrbach der Fußballsport in den Fünfziger-Jahren aufrecht erhalten. Dazu ein typisches Beispiel aus dem Jahre 1956: Insgesamt wurden 17 Meisterschaftsspiele ausgetragen. Die Bilanz: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 15 Niederlagen. Bemerkt sei hierzu, dass zwei Spiele (gegen St. Martin und gegen Wartberg) in Folge der finanziellen Lage dem Gegner kampflos überlassen wurden, obwohl sich die Spieler die Fahrten oft selbst bezahlten.

1958/59 spielte Rohrbach in der 2. Klasse, Gruppe Nord, mit den Vereinen: Rapid, Wegscheid, Wartberg, Lembach, Perg, Freistadt, Aigen, Leonding, Schwertberg.

1959/60 (neue Gruppeneinteilung) war Rohrbach abermals Schlusslicht; 3. Klasse, Oberes Mühlviertel (Aigen, Feldkirchen, Lembach, Haslach, Aschach, Rapid, Leonding, St. Martin/Tr.)

Alfons Mayrhofer – Legende des Rohrbacher Fußballsports: Spielte über 25 Jahre in der Kampfmannschaft von Rohrbach/Berg und war über ein Vierteljahrhundert eine Stütze des Vereins. Hier am Foto sein 20-jähriges Spielerjubiläum 1981.1960/61 war Rohrbach auf Platz 8 zu finden (Gramastetten, Aigen, ATSV Leonding, Aschach, Haslach, Feldkirchen, Lembach, Hellmonsödt, Lichtenberg).

Im Herbst 1962 wurde eine neue Klasseneinteilung vorgenommen und Union Rohrbach spielt nun in der 2. Klasse Nord. In den 60er-Jahren wurden die Leistungen der Rohrbacher Fußballer zusehends besser, und im Herbst 1962/63 hat U. Rohrbach den 2. Platz inne (Gallneukirchen, Schwertberg, Haslach, Katsdorf, Perg, Ried/R., St. Oswald/Fr., Aigen, Wartberg/A., Asten). In den Folgejahren rangierte Rohrbach ständig im guten Mittelfeld.

In der Herbstmeisterschaft 1963 hält Rohrbach den 2. Platz (Aigen, Babenberg, Wartberg, Lasberg, Schwertberg, Ried/R., Asten, St. Oswald, Gallneukirchen, Haslach), außerdem wird die Reservemeisterschaft eingeführt, und im Frühjahr 1964 erreicht die Mannschaft den 4. Platz. Unser Nachbarsrivale SV Haslach erzielte das Los des Abstieges in die 3. Klasse.

1964/65 zeigt der Endstand U. Rohrbach auf dem 10. Platz. (Babenberg, Asten, Gallneukirchen, St. Oswald, Rapid, Aigen, Wartberg, Feldkirchen, Ried/R., St. Georgen/G., Schwertberg)

Bis Ende 1965 gab es 396 Spiele – davon 149 Siege, 51 Unentschieden und 196 Niederlagen. Torverhältnis 1065:1222. (Angaben lt. 20-Jahre-Festschrift)

Als erste Mannschaft in unserem Bezirk spielte Rohrbach am 17. August 1969 gegen eine Mannschaft der damaligen Nationalliga, nämlich gegen SK VÖEST. Das Spiel endete mit 12:1. Den Ehrentreffer erzielte Josef Schwarz.

Weil diese Sektion außer Sportplatzsorgen noch mit ungewöhnlichen Schwierigkeiten und oft auch mit ablehnender Haltung zu kämpfen hatte, war der Verbrauch an Sektionsleitern enorm.
Sie seien hier – bis heute und ohne Gewähr auf Richtigkeit der Reihenfolge – genannt:
Fritz Walter, Georg Lechner (ca. um 1946 bis Jänner 1948), Hans Eichbauer (ca. ab Jänner 1948 bis März 1949), Adolf Kitzmüller (ca. ab März 1949), Sepp Suko (SL um 1950), Kurt Prieschl, Willi Niedersüß (war um 1952 ca. ein Jahr SL), Kurt Prieschl, Georg Lechner, Kurt Prieschl, Dreierkomitee (Sepp Suko, Kurt Prieschl, Leopold Firmberger), Josef Reifmüller, Ernst Höfler (ca. ab 1957 bis 15.12.1962), Günther Steidl (ab 15.12.1962 bis 14.12.1963), Hans Hanusch (ab 14.12.1963 bis 25.02.1967), Günter Rauch (ab 25.02.1967 bis 20.06.1988), Peter Karl Aigner (ab 20.06.1988 bis 20.11.1999), Gerhard Engleder (ab 20.11.1999 bis 01.07.2014), Johannes Thaller (als Obmann, ab 01.07.2014 bis heute).

Ehrenringträger der Sektion Fußball: Günter Rauch (Verleihung 1988) und Gerhard Sleska (Verleihung 1995).



Quellen: Dieser Text wurde meinerseits u.a. aus einigen Sepp-Suko-Schreibmaschinen-Berichten, aus handschriftlichen Notizen von Günther Steidl, der 20-Jahr-Festschrift (1965, verfasst von Hermann Mathie) und der 50-Jahr-Festschrift (von 1996) für das Online-Archiv zusammengeschrieben. Die Zeitungsartikel des „Mühlviertlers“ (=MN) von 1945-47 wurden ursprünglich von Franz Fuchs @ Gemeinde Berg bei Rohrbach kopiert und hier grafisch aufgearbeitet. Die unten ersichtlichen Fotos stammen aus den Archiven von Hans Eichbauer, Günther Steidl, Herbert Schacherreiter und Willi Niedersüß.
 

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Fotos aus den Anfangszeiten (40er, 50er & 60er Jahre) des Rohrbacher Fußballs...
Circa 1952 bei der Schwefeldarre: Nach den Fußballspielen gingen die Spieler zum Duschen und Umziehen nach Hause. Zu dieser Zeit waren noch keine Waschmöglichkeiten in den Holzkabinen vorhanden. Die Dressen und Fußballschuhe wurden von Frau Höllwirth aus Rohrbach gewaschen.020304
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